Praktischer Humanismus

Praktischer Humanismus steht im Mittelpunkt der Projektphilosophie unserer Landesverbände. In seinen praktischen Arbeitsfeldern unterbreitet der Humanistische Verband Deutschlands Menschen aller Lebensalter, aller Lebenslagen und aller sozialen Schichten vielfältige Angebote, in denen Werte wie Selbstbestimmung, Verantwortung, Achtsamkeit, Solidarität und Toleranz gelebt werden. Grundsätzlich gilt: Unsere Angebote richten sich nicht nur an Mitglieder, sondern an alle Interessierten, unabhängig von ihrer Weltanschauung.

Die konkreten (Unterstützungs-)Angebote sind in unseren Landesverbänden in unterschiedlich breitem Umfang ausgestaltet. Weitergehende Informationen über die Projekte und Aktivitäten in Ihrem Bundesland erhalten Sie hier.

Unser praktischer Humanismus lebt durch unsere Mitglieder und ehrenamtlich aktiven Unterstützer*innen.

Im Humanistischen Verband Deutschlands sind bundesweit fast 2.000 Personen beschäftigt. Seine Arbeit wäre jedoch nicht denkbar ohne die Vielzahl an engagierten Ehrenamtlichen vor Ort. Sie sind Ansprechpartner*innen, packen mit an, besetzen wichtige Funktionen u.v.m. Falls auch Sie sich praktisch einbringen möchten, wenden Sie sich am besten an Ihren zuständigen Landesverband.

Feste & Feiern

Das Fest mit den bundesweit meisten Teilnehmer*innen ist die humanistische Jugendfeier. Die ehemalige Jugendweihe – ihre Wurzeln reichen bis ins Ende des 19. Jahrhunderts zurück – markiert den Schritt von der Jugend zum Erwachsensein. Nach der Teilnahme an einem inhaltlichen Vorbereitungsprogramm findet eine Festveranstaltung mit der ganzen Familie statt. Diese Alternative zur Konfirmation wird von immer mehr 14-Jährigen gewählt.

Bild: Konstantin Börner
Bei der JugendFEIER des HVD in Berlin kamen 2019 über 18.000 Gäste.

Auch andere wichtige Übergänge im Leben sollten feierlich begangen werden. Humanistische Feierredner*innen werden für Namensfeiern, Humanistische Hochzeiten und Trauerfeiern engagiert. Die HVD-Landesverbände stellen hier gerne einen Kontakt her.

World Humanist Day (Welthumanist*innentag)

Der 21. Juni jeden Jahres, der Tag der Sommersonnenwende, wurde 1986 zum internationalen Feiertag für Menschen erklärt, die ihr Leben ohne die Orientierung an religiösen Vorstellungen und auf Basis weltlicher humanistischer Ideen und Überzeugungen führen. Der Feiertag soll dzu dienen, an die zentralen Werte und Prinzipien des Humanismus zu erinnern: vernunftorientiertes und rationales Denken, Selbstbestimmtheit, Individualität, Solidarität und Mitgefühl sowie die Gewissheit, dass alle Menschen nur ein einziges Leben besitzen.

Kinder & Jugend

Der Jugendverband Junge Humanist*innen ist bundesweit tätig. BundesJuHu vereint acht Landesverbände der Jungen Humanistinnen und Humanisten. Er vernetzt und unterstützt seine Mitgliedsverbände und macht auch eigene Angebote. Seine Kinder- und Jugendreisen bieten unvergessliche Erlebnisse.

Humanistische Kitas gibt es in mehreren Bundesländern, das Angebot wird weiter ausgebaut. Wir vertrauen auf die eigenen Kompetenzen der Kinder, sehen sie als Forschende und Entdeckende. Jedes Kind soll erleben, dass es selbst aktiv und bestimmend seine Ideen verwirklichen kann und Antworten auf seine Fragen findet.

Bild: Konstantin Börner
Gemüseernte in einer humanistischen Kita in Berlin

Das Unterrichtsfach Humanistische Lebenskunde ist über hundert Jahre alt. In der Weimarer Republik vor allem an Weltlichen Schulen gelehrt, wurde es von den Nationalsozialisten verboten und konnte erst in den achtziger Jahren in West-Berlin wiederbelebt werden. Inzwischen wählen in Berlin und Brandenburg fast 70.000 Schüler*innen die Alternative zum ebenfalls freiwilligen Religionsunterricht.

Kultur und Bildung

Die Landesverbände des Humanistischen Verbandes bieten ein wechselndes Spektrum an Kultur- und Bildungsveranstaltungen wie Ausstellungen, Konzerte, Lesungen, Vorträgen oder auch Bildungsreisen an.

Das Mitgliedermagazin diesseits informiert über das aktuelle Verbandgeschehen, Positionen und Debatten.

Die Humanistische Akademie Deutschland wurde 2006 als Studien- und Bildungswerk des HVD Bundesverbandes gegründet. Sie fördert die wissenschaft­liche und philosophische Auseinandersetzung mit grundlegenden Fragen zu Natur, Mensch und Gesellschaft.

In Berlin bildet die Humanistische Fachschule für Sozialpädagogik angehende Erzieher*innen aus.

Lebens- und Krisenhilfe

Zum Leben gehören auch Notlagen, die alleine nicht zu bewältigen sind. Unsere Beratungsstellen stehen Hilfesuchenden mit Rat und Tat zur Seite. Das Angebot des HVD umfasst neben Humanistischer Beratung auch Selbsthilfegruppen, Schuldnerberatung oder Trauergruppen. Einige Angebote sind bisher nur in Berlin vorhanden, z.B. die Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle, der Obdachlosentreff, Betreuungsvereine oder das Berliner Seniorentelefon.

Das Humanistische Hilfswerk Deutschland ist ein gemeinnütziger eingetragener Verein, der sich die Hilfe bei Katastrophenfällen und humanitären Notlagen im In- und Ausland zur Aufgabe gemacht hat. Das Hilfswerk handelt dabei im Geiste von Humanismus, Toleranz und Solidarität.

Selbstbestimmung am Lebensende

Der HVD bietet Beratung zu Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht sowie Sterbe- und Trauerbegleitung an und vermittelt Trauerredner*innen. In Berlin gibt es ein stationäres Hospiz, einen Kinderhospizdienst, einen interkulturellen sowie einen ambulanten Hospizdienst. In Berlin und Niedersachsen existieren außerdem humanistische Bestattungshaine.

Bild: Konstantin Börner
Eine persönliche Beratung ist gerade bei sensiblen Fragen, wie der Patientenverfügung, wichtig.

 

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